Fugen mit Silikon abdichten


Moderne Silikonwerkstoffe haften heute praktisch auf jedem glatten Untergrund. Ob keramische Beläge im Wand- und Sanitäranlagenbereich, Übergänge an gefliesten Flächen, Badewannen, Waschbecken, Tür- und Fensterrahmen oder zwischen Bauelemente aus Glas: bei fachgerechter Verarbeitung sind diese Fugendichtstoffe dauerelastisch und nehmen gewisse Untergrundbewegungen auf, ohne zu reißen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird bei Werkstoffen auf Silikonbasis auch oft von Acryl gesprochen. Dabei ist Acryl ein völlig anderes Material. Damit lassen sich zwar auch Fugen abdichten, allerdings gibt es einige entscheidende Unterschiede im Vergleich zu Silikonfugen.

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Fugen mit Silikon abdichten

erysipel / pixelio.de

Silikonfuge oder Abdichtung mit Acryl?
Das wichtigste Entscheidungskriterium ist die Dehnungsbeanspruchung des gefugten Bereiches. Dichtungsmassen auf Acrylbasis sind bedeutend weniger dehnfähig, als die dauerelastischen Silikon-Produkte. Deshalb eignet sich Silikon besonders für große Fugen in Sanitärräumen oder Küchen. Es lassen sich damit ideal Fugen zwischen Wandfliesen und Sanitäreinrichtungsgegenständen aus Keramik oder zwischen Wand- und Bodenfliesen ausfüllen.

Gerade in Feuchträumen bietet sich der Einsatz von Silikon mit pilzhemmenden Mitteln zum Fugen abdichten an. Diese sind nicht viel teurer, als herkömmliche Produkte, verhindern jedoch von vornherein wirkungsvoll die Schimmelbildung. Neueste Entwicklungen erlauben sogar den Einsatz von Silikonfugendichtstoffen im Außenbereich. Balkone und Terrassen lassen sich genauso dauerhaft abdichten, wie die Sanitärbereiche im Haus. Sonneneinstrahlung und die jahreszeitbedingten Temperaturschwankungen haben keinen Einfluss auf die Haltbarkeit. Je nach geplantem Einsatzgebiet sollte man jedoch vorab unbedingt die Herstellerangaben auf der Packung studieren, um auch wirklich das passende Produkt zu erwischen. Silikonfugen kann man nicht überstreichen! Allerdings gibt es diese Dichtungsmassen in verschiedenen Farben zu kaufen, so dass mühelos ein harmonisches Gesamtbild zwischen der Sanitärfarbe und den Silikonfugen hergestellt werden kann.

Acryl ist weniger dehnfähig. Deshalb sollte bei der Verwendung dieses Werkstoffes darauf geachtet werden, dass die entsprechenden Anschlussbauteile nur geringen Dehnungsschwankungen ausgesetzt sind. Fugendichtstoffe auf Acrylbasis eignen sich hervorragend für den Einsatz im Wohnbereich. Fugen zwischen Türzarge und Wand, geputzte Wandstöße, Fugen zwischen Laminat und Mauerwerk oder ähnliche Einsatzgebiete sind denkbar. Für Feuchträume sind Acryldichtstoffe eher nicht geeignet. Fugen aus Acryl lassen sich problemlos mit allen herkömmlichen Farben und Lacken überstreichen.

Verarbeitung der Fugendichtmassen
Ganz egal, ob Fugen abdichten mit Silikon- oder Acryldichtmasse: Bezüglich der Verarbeitung gibt es keine gravierenden Unterschiede. Der Handel bietet die Produkte in sogenannten Kartuschen an. Mit Hilfe von Kartusche-Spritzen gelingt auch dem Laien ein ordentliches Ergebnis. Vor eigentlichem Arbeitsbeginn sollten die Fugenränder sorgfältig abgeklebt werden. Dadurch verhindert man ein großflächiges Verschmieren und braucht hinterher keine überschüssigen Fehlstellen mühevoll zu entfernen. Nun wird das Fugenmittel möglichst gleichmäßig in die vorher gesäuberte und trockene Fuge gespritzt. Danach erfolgt das Glätten. Dabei kann man auf verschiedene Art und Weise vorgehen. Manche Anwender schwören darauf, die gesamte Silikonfuge mit Spülmittelwasser zu benetzen, indem sie mit einer Blumenspritze oder ähnlichem alles einsprühen. Danach streichen sie mit einem Abzieher oder dem Finger die Fuge glatt. Andere wiederum tauchen lediglich ihren Finger in mit etwas Wasser verdünntes Spülmittel und streichen die Fuge aus. Am besten, jeder probiert das für sich selbst aus und wählt die ihm angenehmere Methode. Die Klebestreifen sollten abgezogen werden, bevor die Silikonfugen oder ihr Pendant aus Acryl völlig ausgetrocknet sind. Sollten danach Unebenheiten oder kleine Fehlstellen zu erkennen sein, streicht man einfach nochmals mit dem feuchten Finger, Pinsel oder einem handelsüblichen Abzieher darüber.

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