Womit den Gartenzaun streichen?


Soll man eine Grundierung, Lasur, Farbe, Lack oder einfach gar nichts verwenden? Kurz: Womit den Gartenzaun streichen? Diese Frage stellt sich beim Bau eines Zauns genauso wie beim Folgeanstrich.

Gartenzaun streichen

Günther Schad / pixelio.de

Grundlegendes zum Holz
Warum ist es notwendig einen Gartenzaun zu streichen? Kann man nicht das Holz im Naturzustand belassen? Man kann. Allerdings ist ein Zaun nicht nur Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen und Schnee ausgesetzt sondern auch organischen Bedrohungen wie Pilzen und nach einiger Zeit sogar Insekten, die in modrigem Holz gerne ihre Larven ablegen. Früher oder später wird es einem völlig unbehandelten Holzzaun ebenso ergehen wie einem abgebrochenen Ast im Wald. Er wird verrotten. Bevor es an den Anstrich geht, ist die Frage des Holzes zu klären. Handelt es sich um neu gekauftes Holz oder um einen bestehenden Zaun? Beim Neukauf bietet kesseldruckimprägniertes Holz den Vorteil, dass es bereits vollständig mit Holzschutzmitteln durchtränkt ist und somit einen guten Basisschutz für den Holzzaun bietet. Beim Renovierungsanstrich sollte das Holz trocken, sauber und frei von Fetten, Ölen und Staub sein. Vorher angerautes Holz bietet dazu eine höhere Aufnahmefähigkeit.

Die Grundierung
Grundierungen gibt es wahlweise in farbloser oder farbiger Ausführung, wobei die farbigen Grundierungen nicht decken. Notwendig ist ein erster Anstrich mit der Grundierung vor allem bei Nadelhölzern, die weicher sind als Laubhölzer und vor Bläuepilzen geschützt werden müssen. Bläuepilze greifen zwar das Holz selbst nicht an, leisten aber der Fäulnis Vorschub. Beim Bau eines Holzzauns werden üblicherweise Nadelhölzer verwendet. Einige Grundierungen benötigen einen doppelten Auftrag. Hier sollte man sich an die Herstellerangaben halten. Wenn die Grundierung getrocknet ist, erfolgt der abschließende Anstrich mit Holzschutzfarben oder Lacken.

Die Lasur
Man unterscheidet Dickschichtlasuren und Dünnschichtlasuren. Letztere sind für den Anstrich eines Zauns besonders gut geeignet, weil sie, anders als Lacke und viele Farben oder eben auch Dickschichtlasuren, nicht einreißen und abblättern, wenn das Holz sich zusammenzieht oder ausdehnt. Holzzäune gehören zu den so genannten nicht maßhaltigen Holzkonstruktionen, das bedeutet, dass sie sich stärker verziehen als beispielsweise Fenster- oder Türrahmen. Dünnschichtlasuren passen sich diesen Formveränderungen sehr gut an. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass beim Neuanstrich eines Zauns vor dem Auftrag der neuen Schicht keine zeitraubende Aufbereitung des Untergrunds nötig ist. Starke Grünbeläge sind allerdings nach Möglichkeit zu entfernen, entweder mit Essigwasser oder speziellen Grünbelagentfernern, die im Handel erhältlich sind. Der einzige Nachteil der Dünnschichtlasur besteht in ihrer hohen Witterungsanfälligkeit, was regelmäßige Anstriche erforderlich macht.

Farben und Lacke
Wer einen Gartenzaun in einer bestimmten, kräftigen Farbe haben möchte, verwendet am besten deckende Holzschutzfarben oder Lacke. Eine Grundierung ist vor dem Auftrag auf jeden Fall vorzunehmen, um zu verhindern, dass färbende Inhaltstoffe des Holzes austreten. Handelt es sich um einen Folgeanstrich, so muss man den Untergrund gründlich von Grünbelägen und abgeplatzten Lack- oder Farbresten reinigen. Eine Drahtbürste leistet hier gute Dienste. Wenn der folgende Auftrag doppelt vorgenommen wird, erhöht sich die Farbintensität und Schutzfunktion der Farbe oder des Lacks. Dieser Anstrich ist wetterbeständiger als ein Lasuranstrich, aber zeitaufwändiger bei den Folgeanstrichen.

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