Pergola und Terrassenüberdachungen – eine Bauanleitung


Das Baukonzept
Die Pergola ist heute keine Rankhilfe mehr, sondern betont als begrünter Sicht- und Witterungsschutz die Außenanlagen von privaten wie auch öffentlichen Gebäuden. Neben Rosen können Jasmin, Efeu, Wein und andere kletternde Pflanzen den Laubengang oder die Terrassenüberdachung begrünen, das Baukonzept ist offen für viele Möglichkeiten. Als Materialien kommen, neben einem fest vermauerten oder verankerten Fuß, in erster Linie Holz und Metall in Frage. Je nach Machart wird die leichte Konstruktion als Kassetten- oder Lamellenpergola bezeichnet.

Pergola Terassenüberdachung

Thomas Max Müller / pixelio.de

Bauanleitungen für Pergola und Terrassenüberdachung
Die gibt es im örtlichen Baumarkt ebenso wie im Internet. Einen Terrassenüberdachung nach der Art einer Pergola ist recht einfach zu erstellen und erfordert nur wenige handwerkliche Grundkenntnisse. Vorweg sollte man wissen, dass für eine Pergola oder eine Terrassenüberdachung nach Art eines Laubengangs keine Bauerlaubnis erforderlich ist, weil diese Konstruktionen kein festes Dach haben. Die Frage der Brandgefahr und ähnliche Details sollten allerdings mit dem Anbieter der bestehenden Gebäudeversicherung geklärt werden, und selbstverständlich müssen Baubestimmungen wie der Mindestabstand zum Nachbargrundstück und ähnliches eingehalten werden.

Bevor gebaut wird
Zuvor ein Wort zum Material. Für den Fuß der Terrassenüberdachung/Pergola ist es sinnvoll, Mauerwerk zu erstellen, damit der Wind den Laubengang nicht davontragen kann. Außerdem rottet ein Holzaufsatz, wenn er mit dem häufig feuchten Boden in Berührung kommt – Mauerwerk als Anker und Basis für den Holzaufsatz ist ein Schutz vor Nässe und Fäulnis von unten. Als Material für den Aufbau (die eigentliche Terrassenüberdachung) kommt kesselimprägniertes Holz sowie Thermoholz in Frage – komplett naturbelassene Hölzer würden im deutschen Klima sehr schnell rotten. Behandeltes Holz ist nicht sinnvoll, da die von Zeit zu Zeit benötigte Nachbehandlung bei Pflanzenbewuchs nicht gut möglich ist.
Bevor die Pergola gebaut werden kann, muss die Grundfläche des mit einer Terrassenüberdachung zu versehenden Stück Gartens ermittelt werden, damit eine Idee über das benötigte Material entsteht. Für eine Lamellenpergola werden mehr oder minder starke Holzelemente längs der Schmalseite der zu überdachenden Fläche benötigt, die Stärke der Hölzer richtet sich nach der gewünschten Bepflanzung: Rosen und Jasmin sind leicht und können schon an einfachen Weidenruten entlang wachsen, andere Kletterpflanzen brauchen tragfähigere Rankhilfen. Der Abstand zwischen den Holzlamellen sollte nach der Dichte der Begrünung gewählt werden: Jasmin wächst dichter als Rosen, kann also größere Abstände überbrücken.

Anleitung
Wenn der Standort der Pergola/Terrassenüberdachung sorgfältig ausgewählt und vermessen worden ist, muss die bestehende Bepflanzung weggeräumt werden. Die Standorte der Stützen an den vier Ecken der Pergola/Terrassenüberdachung muss markiert werden, und im Abstand von jeweils 1,8 m oder weniger sollten auch dazwischen Stützen errichtet werden – um größtmögliche Stabilität zu gewährleisten. Ist der Untergrund bereinigt und sind die Stützen markiert, so kann an diesen Stellen entweder niedriges Mauerwerk als Basis für die Holzpfosten hochgezogen werden (die Hölzer müssten dann entsprechend verankert werden), oder es müssen Löcher gegraben werden, die mit Beton ausgegossen werden. Darin/darauf lassen sich Holzpfosten sicher verankern. Wichtig ist lediglich, dass das Holz nicht direkt mit dem Erdreich in Berührung kommt.
Wenn die Pfosten stehen, müssen die jeweils nebeneinanderliegenden Holzstützen oben über Querträger verbunden werden. Mit einer Wasserwaage kann überprüft werden, ob diese Verbindungen die gewünschte Ausrichtung haben (eine Pergola/Terrassenüberdachung muss nicht zwangsläufig exakt horizontal verlaufen). Wenn alle Holzträger der Konstruktion mit Querträgern verbunden sind, können die Lamellen im 90°-Winkel auf den Querträgern angebracht werden. Der Abstand der Lamellen zueinander sollte gleichmäßig sein, so dass sich ein ebenmäßiges Bild ergibt. Übrigens lassen sich die Lamellen leicht über Zapfenverbindungen befestigen.

Fertig
Eine Pergola ist wirklich nicht schwer zu errichten. Wichtig ist lediglich, dass die Konstruktion stabil genug ist und ordentlich verankert wird. Mauerwerk bzw. Beton in der Basis brauchen etwa zwei Tage Ruhe, um zu trocknen – ansonsten kann die Terrassenüberdachung in moderater Größe innerhalb von zwei halben Arbeitstagen errichtet werden. Für manche Arbeitsschritte, vor allem bei größeren Konstruktionen, können zwei helfende Hände sinnvoll sein. Für den Anfang, wenn die Bepflanzung noch nicht so groß ist, kann eine Drahtbespannung als Rankhilfe sinnvoll sein.

VIDEO-ANLEITUNG