Tapezieren mit Vliestapeten


Die neue Wohnung ist ausgesucht, erste Möbel zur Inneneinrichtung stehen parat – doch die Wand ist kahl. Überstreichen? Neu tapezieren? Fragen, die sich jeder beim Einzug stellt. Eine universelle Lösung für dieses Problem stellt die Vliestapete dar.

Vliestapete streichen – was beachtet werden muss
Es gilt, wie eigentlich bei jeder Wand – oder Deckenverarbeitung, dass die Oberfläche keine Löcher, rauhe Stellen oder Risse aufweisen sollte. Mit dem richtigen Spachtel können diese Schäden behandelt werden, um eine ideale Grundlage für die Vliestapeten zu schaffen. Als hervorragende Voraussetzungen für die Verarbeitung von Vliestapeten gilt ein Untergrund mit folgenden Eigenschaften: saugfähig, trocken sowie gleichmäßige Farbverteilung. Neben dem gleichmäßigen Auftragen des Farbuntergrundes sollten vor allem keine kalkhaltigen Massen benutzt werden, deren grau später zu sehen ist. Die Vliestapete ist in der Regel durchscheinend und kann diese Mängel nicht überdecken.

Tapezieren mit Vliestapeten

Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Benötigte Materialen für das streichen einer Vliestapete
Kleister, Grundierungen oder das vielseitig einsetzbare Cuttermesser – um die Vliestapete streichen zu können, muss vorher eine gewisse Vorarbeit geleistet werden. Der für die Vliestapeten benötigte Kleister benötigt eine höhere Klebekraft als der Standardkleister. Warum? Die Antwort dafür ist schnell gefunden. Die Vliestapeten sind schwerer als eine normale, gebräuchliche Papiertapete und beanspruchen daher einen noch stärkeren Halt. Ein wichtiger Hinweis für die optimale Menge an benutztem Kleister: die nötige Schicht liegt an der Wand auf, wenn sich mit dem Finger etwas in das Kleisterbett schreiben lässt.

Die Vliestapeten müssen nicht gesondert mit dem Klebstoff eingeschmiert, sondern können trocken gelegt werden. Auch die Formen der Vliestapeten bleiben im Ursprungszustand, dehnen sich im Vergleich mit anderen Tapeten weder aus noch schrumpfen die Vliesformate zusammen. Bei der Grundierung der Wand ist vor allem darauf Acht zu geben, dass ein einheitlicher Anstrich gewählt wird. Hierfür sind spezielle Grundierungen produziert worden, die diese wichtige Voraussetzung für Vliestapeten gewährleisten. Im normalen Malerbedarf ist zum Beispiel „Tapeziergrund weiß“ ohne Probleme erhältlich. Ebenfalls nicht fehlen darf das Cuttermesser. Die in der Eigenschaft sehr festen Vliestapeten lassen sich ausgezeichnet mit diesen Messern schneiden, da sie selbst nach dem Einkleistern noch besonders fest sind. So lassen sich problemlos Überstände beseitigen und die Vliesbahnen streichen – nebeneinander (!) – und nicht etwa überlappend.

Partnerarbeit – Vliestapete verarbeiten leichtgemacht
Besteht bei der Wohnungsgestaltung der Wunsch, nicht nur die Wand, sondern auch die Decke mit Vliestapete verschönern zu wollen, dann basiert das Anbringen vor allem auf guter Zusammenarbeit. Während eine der Personen auf einer Leiter oder der Arbeitsbühne stehend die Tapeten verlegt, gibt der unten stehende Partner die bereits auf die richtige Länge zurecht geschnittenen Bahnen an. Wiederum wichtig zu beachten: Die Decke vorher ausreichend mit starkem Klebstoff einkleistern. So wird die Wandgestaltung nicht etwa zu einem lästigen Übel, sondern das Tapezieren lässt sich mit dem nötigen Spaß erledigen.

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt
Während viele ein bereits vorgefertigtes Muster zum Streichen benutzen, können die Vliestapeten auch dem eigenen Anspruch gerecht gemacht werden. Mit einer blühenden Phantasie ausgestattet lässt sich das Heim nach eigenem Wunsch farblich gestalten. Sofern der Kleister trocken ist, können die Bewohner ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Mit scheuerfester Farbe – zum Beispiel Latexfarbe – lässt sich die Vliestapete streichen beziehungsweise ausgezeichnet verzieren. An der Decke ist die individuelle Tapezierung ebenfalls möglich, hierfür eignet sich am besten sogenannte Dispersionsfarbe auf den Vliestapeten.

Vliestapete anbringen erledigt, das scheinbar richtige Muster gefunden – trotzdem nicht zufrieden? Auf Grund des wirklich guten Materials ist es keine große Schwierigkeit, bei Unzufriedenheit das eigens kreierte Muster noch nachtragend zu ändern. Vor allem starke Farbtöne eignen sich hervorragend, um auf den neu verlegten Vliestapeten einen besonderen Glanz für die neue Wand zu gestalten. Jederzeit lässt sich die Vliestapete streichen oder ihr Stil verändern.

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