Fliesen auf Fliesen verlegen


Eine Neuverfliesung der Küche oder des Badezimmers setzt keineswegs zwingend das Entfernen der alten Fliesen voraus. Dieses stellt eine oft schweißtreibende Arbeit dar, die zudem mit einem erheblichen Maß an Schmutz verbunden ist. Wurden die alten Fliesen dagegen ohne Hohlraum verlegt und sitzen noch fest, so stellt es kein Problem dar, Fliesen auf Fliesen zu verlegen.

Vorbereitungen

Bei den Vorbereitungen sollte unbedingt bedacht werden, dass sich möglicherweise wichtige Maße im Raum verändern. Werden beispielsweise Fliesen auf Fliesen im Bodenbereich verlegt, so wird sich die Bodenhöhe geringfügig nach oben verschieben, was unter Umständen dazu führen kann, dass sich die Tür nicht mehr öffnen lässt. Auch müssen die alten Fliesen vorher, am besten mit einem Gummihammer, abgeklopft werden, um eventuelle Hohlräume zu ermitteln.

Fliesen auf Fliesen verlegen

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Hohl klingende Fliesen

müssen vor der Verlegung von Fliesen auf Fliesen (insbesondere an der Wand) ausgewechselt werden, da eine langfristige Haftung durch das zusätzliche Gewicht der neuen Fliesen nicht gewährleistet werden kann. Von vornherein von der Überfliesung abgeraten wird bei Vorhandensein einer Fußbodenheizung. Diese müsste für zufriedenstellende Ergebnisse umso mehr Leistung erbringen, was sich zwangsläufig in höheren Energiekosten niederschlagen würde. In solchen Fällen ist ohnehin die Verfliesung durch einen Fachmann angeraten, da auch das Entfernen der alten Fliesen zu Beschädigungen der Fußbodenheizung führen kann.

Untergrund vorbereiten

Vor dem Verlegen von Fliesen auf Fliesen müssen die alten Fliesen gründlich mit einem alkalischen Reiniger gesäubert werden, sodass sie trocken, fett- und staubfrei sind. Bei Bedarf sollte auch ein Schimmelreiniger zum Einsatz kommen. Nach dieser intensiven Reinigung folgt eine dünne Grundierung mit einem geeigneten Haftgrund. Beim Verlegen von Fliesen auf Fliesen an einer Wandfläche kann zusätzlich mittels eines hochflexiblen Fliesenklebers eine Kratzspachtelung vorgenommen werden. Dieses Vorgehen gibt eine zusätzliche Sicherheit gegen das Abrutschen der Fliesen während des Verlegens. Hier, und wohlgemerkt nur an Wandflächen, kann jedoch auch ein Dispersionskleber verwendet werden, wobei eine Korrekturzeit von 30 Minuten zu beachten ist. Doch auch für das Verlegen von Fliesen auf Fliesen auf dem Fußboden kann, um Unebenheiten auszugleichen, die Kratzspachtelung von Vorteil sein.

Trocknungszeit

Nach einer Trocknungszeit von zwei bis drei Stunden kann nun die Verlegung beginnen. Für die genaue Ausrichtung der Fliesen wird eine Wasserwaage sowie ein Senklot benötigt. Wenn nun die Fliesen auf Fliesen verlegt werden, sollte dafür wiederum ein hochflexibler Fliesenkleber auf Kunststoffbasis verwendet werden, der mit einer Kelle über die gesamte Wandfläche verteilt wird. Zur Erzeugung von Referenzpunkten sollten die ersten Fliesen rechts und links oben bzw. vorne platziert werden, damit mittels eines Richtgummis eine gerade Linie gezogen werden kann. Die Fliesen müssen dabei kräftig in den Kleber gedrückt werden. Richtkreuze garantieren während des Verlegens von Fliesen auf Fliesen für gleichmäßige Abstände. Diese müssen jedoch, am besten während des gründlichen Auskratzens der Fugen, wieder entfernt werden, bevor der Kleber vollständig trocken ist. Diese Trockenzeit kann je nach verwendetem Klebstoff durchaus bis zu vier Tage betragen. Nach dieser Trocknung kann man sich nun an die Verfugung begeben, für die ein ebenfalls hochflexibler Fugenmörtel sowie entsprechendes Silikon empfohlen wird. Ist auch die Verfugung trocken, kann die Fliesenfläche feucht gewischt und mittels eines Zementschleierentferners trocken abgeputzt werden.

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