Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer?


Wie kann ein gewissenhafter Handwerker die richtige Lösung auf die Frage finden, welches Werkzeug für anfallende Arbeiten das bessere ist – eine Schlagbohrmaschine oder ein Bohrhammer? Der Unterschied einer Schlagbohrmaschine zu einem Bohrhammer liegt in der tatsächlichen Schlagkraft. Diese wird in Joule gemessen und angegeben. Bohrhämmer nun haben ein pneumatisches Schlagwerk. Dadurch muss ein Handwerker einen Bohrhammer nur leicht gegen die Decke oder Wand halten, damit das Gerät mit genügendem Anpressdruck arbeitet. Die Frage: „Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer?“ findet jedoch nicht nur im Faktor der Bequemlichkeit ihre Erörterung.

Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer

Susanne Schütze-Lülsdorf

Ein Bohrhammer, der weit schneller und kräftiger als eine Schlagbohrmaschine arbeitet, verbraucht für gewöhnlich nicht mehr als 600 Watt (also nur rund 60 Prozent der Energie eines Schlagbohrers). Der Bohrhammer wurde eigentlich für Steinsorten mit besonderer Härte entwickelt. Deshalb löst sich die Frage „Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer?“ gerade bei Beton zu Gunsten des Bohrhammers. Mit diesem kann der Handwerker an Durchbruchsbohrungen, Dosensenken, Verankerungen und Dübellöchern arbeiten – jedoch mit seiner Drehstopp-Funktion ist es vor allem der Bohrhammer, mit welchem man Betonüberhänge entfernen kann oder Schlitze stemmen.

Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer? Eine solche Frage löst sich bei den heute verwendeten Baumaterialien vor allem deshalb zum Vorteil des Bohrhammers, weil viele Modelle noch einen Rechts-Links-Lauf zum Zwecke von Schraubarbeiten aufweisen und auch Arbeiten ohne Schlagfunktion durchführen können (gerade letzteres macht das Werken mit Metall und Holz in dieser Hinsicht angenehmer). Es ist dies ein Schnellwechsler-System, welches die Bohrhämmer hierbei flexibler macht als dies bei Schlagbohrmaschinen der Fall wäre. Ebenfalls ist die Frage „Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer?“ eine Frage nach der Gangschaltung. Bohrhämmer verfügen nämlich für gewöhnlich über ein Zwei-Gang-Getriebe. Gerade, wenn es um kleinere Bohrdurchmesser geht, kann ein zweiter Gang hier nahezu Wunder wirken – in der Leistung übertrifft der Bohrhammer hier Schlagbohrmaschinen jeder Art. Jedoch auch der erste, der langsamere Gang, hat einen guten Sinn: Große Bohrdurchmesser wie auch Bohrkronen können hiermit bei einer langsamen Bohrgeschwindigkeit mit hoher Bohrleistung bearbeitet werden.
Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer? – Die Antwort auf diese Frage lässt sich immer mehr in Richtung Bohrhammer beantworten. Wie aber nun funktioniert ein Bohrhammer? Dieses Werkzeug findet seinen elektrischen Antrieb in einem Universalmotor. Das Schlagwerk des Bohrhammers ist pneumatisch (im Gegensatz zu dem eines Schlagbohrers). Es sind vier Elemente, die die Leistung eines Bohrhammers ausmachen und auch beeinflussen: Es sind dies das Zusammenspiel eines Antriebslagers, eines Schlagbolzens, eines Schlägers und des Kolbens. Die Rotationsbewegungen, die vom Elektromotor erzeugt werden, nimmt das Antriebslager an – der Kolben setzt dann die Hubbewegung um. Wenn nun der Kolben sich in eine rückwärtige Bewegung richtet, entsteht ein Unterdruck. Hierdurch wird der Schläger mitgezogen, nämlich nach hinten. Vorwärts bewegt sich hiernach der Kolben – eine Kompression entsteht (zwischen Schläger und Kolben wird hier ein Überdruck erzeugt). Ein Bohrhammer entwickelt in jedem Fall ein besseres Anwendungsspektrum als eine Schlagbohrmaschine: Mit vielen Funktionen, weniger Energie und leichterer Handhabung ist er weit vielseitiger. Gerade für Renovierungen oder auch für die Einrichtung eines Neubaus ist dies somit die bessere Wahl.